«Töss» – das bedeutet «Die Tosende». Seit Jahren ist beim Wasserfall bei der Wespimühle in Wülflingen ein Kleinkraftwerk geplant. Sollte es wirklich gebaut werden, müsste die Töss bei diesem Abschnitt umbenannt werden. Denn 300 Tage im Jahr wäre der Wasserfall trocken, das Tosen würde zum Tröpfeln.
2015 sind zahlreiche Einsprachen gegen das Konzessionsgesuch und diesen Bau eingegangen – von der Stadt Winterthur, vom Gewässerschutzverein Aqua Viva sowie von vielen Winterthurerinnen und Winterthurern, Anwohnerinnen und Anwohnern. Sie alle fürchten, dass der geliebte Badeplatz und das Naherholungsgebiet verschwinden.
Das Kleinkraftwerk wird von der St. Galler-Firma Entegra Wasserkraft AG geplant und soll von der Baufirma L+B betrieben werden.
Die Betreiberfirma L+B Winterthur will mit diesem Kraftwerk und den KEV-Subventionen den grösst möglichen Profit herausholen. Dabei verzichtet sie darauf, sich mit Naherholung und Ökologie auseinanderzusetzen oder darauf einzugehen.
Würde dieses Kraftwerk gebaut, würde das einzige „natürlich“ belassene Stück Tössufer in der Stadtregion Winterthur zerstört.
Vor zwei Jahren hat sich hier sogar ein Biber häuslich eingerichtet.
Dazu kommt ein «Geheimnis», das Badende oder Spazierende gar nicht sehen: unter der Wasseroberfläche verbirgt sich eine faszinierende, bis zu sechs Metern tiefe Unterwasserlandschaft.
Ich befürworte eine nachhaltige Energiegewinnung, wehre mich aber vehement als Naturfotograf und Taucher gegen die unwiderrufliche Zerstörung der wahrscheinlich schönsten Unterwasser-Flusslandschaft im Kanton Zürich.
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